Kfz-Gewerbe Bayern fordert zügige Markteinführung von alternativem Diesel HVO 100

[22.03.2024] München/Berlin. Das Kraftfahrzeuggewerbe Bayern mit seinen rund 7.000 mittelständisch geprägten Kfz-Innungsbetrieben fordert nach der Zustimmung durch den Bundesrat die zeitnahe Markteinführung des synthetischen Dieselkraftstoffs HVO 100. „Mit Kraftstoffen wie HVO 100 können hochmoderne Verbrennerfahrzeuge einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Verbrennerverbot der EU muss deshalb dringend auf den Prüfstand“, sagt Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern.


Der alternative HVO 100-Diesel wird u.a. durch die Umwandlung von Pflanzenölen oder wieder verwertbarer Abfallstoffe wie Speiseöl- und Fettresten gewonnen. Im Vergleich zu fossilem Diesel werden bei der Nutzung bis zu 90 Prozent weniger Treibhausgase und bis zu einem Drittel weniger Feinstaub freigesetzt.  Die Bunderegierung hatte Ende 2023 beschlossen, durch eine Änderung der 10. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) den Weg für „paraffine Dieselkraftstoffe in Reinform“, etwa HVO 100, frei zu machen. An diesem Freitag (22. März) hat nun der Bundesrat zugestimmt. Eine Markteinführung wäre dann im April möglich.

„Gerade in einem Flächenland wie Bayern brauchen wir das Auto, um die individuelle Mobilität immer und überall sicherzustellen. Dabei wird auch die Elektromobilität eine Rolle spielen. Der alternative Dieselkraftstoff HVO 100 bietet uns aber jetzt die Möglichkeit, mit dem vorhanden Fahrzeugbestand und der vorhandenen Infrastruktur einen zusätzlichen, wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Wir brauchen deshalb Technologieoffenheit, die Klimaschutz auch mit Verbrennermotoren ermöglicht“, sagt Präsident Vetterl.

Das bayerische Kraftfahrzeuggewerbe unterstützt daher die Kampagne HVO 100 goes Germany. Bei deren Auftaktveranstaltung Mitte März wurden dabei in Berlin in Expertengesprächen u.a. mit Rallye-Legende Walter Röhrl das Potenzial des alternativen Diesels erläutert und anhand von Probefahrten die Praxistauglichkeit bewiesen. Auch Ehrengast Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, MdB sprach sich klar für alternative Kraftstoffe wie HVO 100 aus: „Der Zugang zu individueller Mobilität ist das Fundament des Wohlstands in Deutschland. Und die Menschen wollen individuelle Mobilität. Diese Bedürfnisse der Gesellschaft müssen wir mit unseren Aufgaben in Einklang bringen, das Ganze klimaneutral zu organisieren.“

Letzte Änderung: 22.03.2024Webcode: 0136568